2024 war heißestes Jahr in der 257-jährigen Messreihe Oberösterreichs
„Oberösterreich blickt auf ein außergewöhnliches Wetterjahr 2024 zurück. Das Jahr brachte nicht nur zahlreiche meteorologische Rekorde, sondern führte uns auch die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels wieder einmal eindringlich vor Augen“, zieht Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder Bilanz zum Klimajahr 2024.
Wärmerekorde und Wetterextreme als Zeichen der Klimakrise
Das Jahr 2024 war das wärmste in der 257-jährigen Messreihe Oberösterreichs. Im Vergleich zur 30-jährigen Referenzperiode von 1991–2020 lagen die Temperaturen um 2,0 Grad Celsius höher. Bereits der Jahresstart ließ die Entwicklung erahnen: Nach dem zweitwärmsten Winter folgten der wärmste Frühling und Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders belastend waren die 37 Hitzetage in Linz, darunter 18 Tropennächte, die den Menschen in urbanen Gebieten zusetzten.
„Gerade die Sommer werden zur immer größeren Gesundheitsbedrohung für die Menschen. Daher brauchen wir mehr Bäume und Grünoasen in den Städten und wir müssen die Beton- und Asphaltwüsten Stück für Stück aufreißen, um dieser zunehmenden Belastung Herr zu werden“, verweist Kaineder auf dringend notwendige Klimaanpassungsmaßnahmen.
„Das bislang wärmste Jahr 2023 konnte seinen Spitzenplatz also nicht lange halten. Auch fast alle anderen der 25 wärmsten Jahre der Messgeschichte finden sich in der jüngeren Vergangenheit, was ein deutlicher Hinweis auf den fortschreitenden und sich weiter beschleunigenden Klimawandel ist“, betont der Klimaexperte Alexander Ohms von GeoSphere Austria, der seit vielen Jahren für das Klimaressort des Landes Oberösterreich Klimabilanzen erstellt.
Auch die Vegetation zeigte die Folgen der Erderwärmung: Die Marillenblüte setzte 2024 um drei Wochen früher ein als im Durchschnitt, und die Vegetationsperiode dauerte um zwei Wochen länger. Die absoluten Jahresmaxima und -minima blieben von den Allzeitrekorden entfernt: Am wärmsten war es am 29. Juni 2024 in Weyer mit 35,6 °C. Die tiefste Temperatur des Jahres wurde am 17. Jänner 2024 mit -19,2 °C in Liebenau gemessen.
Während Oberösterreich im September von einem Starkregenereignis mit glimpflichen Schäden davonkam, markierten die fünf Tage zwischen dem 12. und 16. September ein meteorologisches Extrem. Mit einem Niederschlagsüberschuss von 25 Prozent im Vergleich zu bisherigen Rekordereignissen verzeichneten die Einsatzkräfte zahlreiche Überflutungen und Ausuferungen an Gewässern.
„Die Wetterlage im vergangenen September war eine Herausforderung, wie wir sie nur alle paar Jahrzehnte erleben. Dennoch hat sich gezeigt, dass die getroffenen Hochwasserschutzmaßnahmen wirken. Es ist unser Auftrag, diesen Schutz für die Bevölkerung weiter auszubauen und zu optimieren“, resümiert LR Kaineder über das Hochwasserereignis 2024 in Oberösterreich.
Klimaschutz duldet keinen Aufschub
„Das Jahr 2024 zeigt uns eindringlich, dass der Klimawandel längst Realität ist. Jedes Jahr ohne wirksame Maßnahmen verschärft die Klimakrise und ihre Auswirkungen“, warnt Landesrat Stefan Kaineder. „Wenn wir den zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen, müssen wir schneller handeln. Für den Ausbau erneuerbarer Energien braucht es eine Überholspur in Oberösterreich. Das Wetterjahr 2024 endet mit ruhigem Winterwetter, doch die alarmierenden Daten und Entwicklungen mahnen uns, den Klimaschutz endlich zur obersten Priorität zu machen.“