ARGE-ALP-Preis 2024: Tiroler Siegerprojekte stehen fest
Der diesjährige Preis der ARGE ALP (Arbeitsgemeinschaft Alpenländer) steht im Zeichen der nachhaltigen Wassernutzung. Gesucht waren Projekte, die zur Wassereinsparung bzw. dem sparsamen Umgang mit Trinkwasser beitragen oder das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser schärfen. In allen zehn Mitgliedsländern der ARGE ALP wurde der mit insgesamt 12.000 Euro dotierte Preis ausgeschrieben. In Tirol gingen sieben Einreichungen ein. Aus diesen kürte eine regionale Jury die drei Tiroler Siegerprojekte: die Beregnungsanlage in Prutz (Bezirk Landeck), das Trinkwasserkraftwerk in Axams (Bezirk Innsbruck-Land) sowie die Ausstellung zum Weg des Wassers in Landeck. LH Anton Mattle und der für Wasserwirtschaft zuständige LHStv Josef Geisler luden die Tiroler Sieger ins Landhaus in Innsbruck ein. Ihre Projekte kommen nun in die zweite Runde, bei der eine internationale Jury die finale Auswahl trifft.
„Der diesjährige ARGE-ALP-Preis hat ein sehr wichtiges Motto: der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Wasser. Dieser ist essentiell für die Umwelt, Wirtschaft und Lebensqualität – in Tirol und im gesamten Alpenraum. Ich gratuliere den Einreichenden, die es in die Tiroler Regionalauswahl geschafft haben. Die drei Projekte zeichnen sich nicht nur durch ihre innovativen Ansätze aus, sondern auch durch ihren Vorbildcharakter für andere Alpenländer“, betont LH Mattle. LHStv Geisler ergänzt: „Der ARGE-ALP-Preis ist eine gute Möglichkeit, um bemerkenswerte Tiroler Projekte vor den Vorhang zu holen, die den nachhaltigen Umgang mit Wasser fördern. Wasser ist Lebensgrundlage und gerade in Tirol auch unverzichtbar, wenn es um saubere Energie und die Energieunabhängigkeit Tirols bis zum Jahr 2050 geht.“
Bewässerung im großen Stil – mit Energiegewinn
Landwirtschaftliche Flächen im Ausmaß von rund 150 Fußballfeldern (107 Hektar) soll die geplante Beregnungsanlage in Prutz künftig versorgen. Die inneralpinen Trockengebiete im Tiroler Oberland sind von zunehmend niedrigen Jahresniederschlägen betroffen. Um die Grünlandwirtschaft, den Acker- und Obstbau erfolgreich weiter betreiben zu können, wurde die Wassergenossenschaft Prutz gegründet. Ihr steht Bernhard Hofer als Obmann vor. Gemeinsam mit der Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) Kaunergrat und der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Landeck entwickelte die Genossenschaft ein Projekt für eine klimawandelangepasste Landwirtschaft. Eine Besonderheit liegt auch in der Kombination mit einem Kleinkraftwerk. So verbraucht die Beregnungsanlage nicht nur keinen Strom, weil sie die natürliche Schwerkraft nutzt, sondern es kann in Zeiten, in denen keine Beregnung erforderlich ist, elektrische Energie aus dem vom Faggenbach abgeleiteten Wasser gewonnen werden. Damit können knapp 200 Durchschnittshaushalte mit Ökostrom versorgt werden. Erste Studien erfolgten bereits 2021, derzeit befindet sich das Projekt im Genehmigungsverfahren. Ende 2027 soll es fertiggestellt sein.
„Drink2Power“: Trinkwasser doppelt nutzen
Zur Trinkwasserversorgung und Stromproduktion soll das neue Trinkwasserkraftwerk in Axams genutzt werden. Diese Doppelnutzung des Wassers bietet sich speziell für den Alpenraum an: In Tirol stammt mehr als 90 Prozent des Trinkwassers aus Quellen, die auf dem Weg zu den Hochbehältern und Wasserhähnen Höhenmeter überwinden müssen. Diese können auch zur Stromproduktion genutzt werden. Die Gemeinde Axams mit Bürgermeister Thomas Suitner nahm das Projekt in Kooperation mit der Energieagentur Tirol und der AEP Planung und Beratung GmbH im Zuge einer Leitungserneuerung im Rahmen des Baus eines Kleinkraftwerks in Angriff. So konnten Synergieeffekte genutzt und die Trinkwasserversorgung der Gemeinde langfristig abgesichert werden. Das geplante Trinkwasserkraftwerk wird aus über 20 Quellen gespeist und produziert vor der Einleitung des Trinkwassers in den Hochbehälter 100 Prozent erneuerbaren und nachhaltigen Strom. Gemeinsam mit dem Kleinwasserkraftwerk sowie einer Photovoltaik-Offensive der Gemeinde soll so Strom für rund 1.500 Axamer Haushalte produziert werden. Der Spatenstich für das Projekt erfolgte Anfang Mai dieses Jahres. Im August soll die Anlage in Betrieb gehen. Mit der Gründung einer Energiegemeinschaft kann der produzierte Strom der Erzeugungsanlagen für die öffentlichen Gebäude, die Axamer Lizum und weitere AbnehmerInnen genutzt werden.
Vom Gletscher bis ins Flussbett: den Wasserkreislauf neu erleben
Zur Sensibilisierung für den Klima- und Umweltschutz, insbesondere in Bezug auf den Wasserkreislauf, will das Projekt der KLAR! Landeck und Umgebung in Kooperation mit dem Talkesselmarketing der Region Landeck beitragen. Beiden Gremien steht Florian Schweiger vor. Geplant ist eine Ausstellung für die lokale Bevölkerung, die den Weg des Wassers darstellt: vom Gletschergipfel, der Parseierspitze auf über 3.000 Metern, bis ins Flussbett des Inn auf 760 Metern Meereshöhe. Ein Team lokaler Film- und Fotoschaffender soll exemplarisch für die Region besondere Themenschwerpunkte herausarbeiten. Dazu zählen etwa der sichtbare Rückgang des Gletschers und das historische Waalsystem. Das entwickelte Projekt will die komplexen Themen des Klima- und Umweltschutzes auf eine lokale Ebene herunterbrechen, um der Bevölkerung so den Handlungsspielraum und -bedarf unmittelbar nahe zu bringen. In Teilen wird das Projekt bereits seit Herbst 2023 umgesetzt.
Internationale Siegerprojekte stehen im Oktober fest
Nach dem Entscheid der internationalen Jury findet am 25. Oktober 2024 die Preisverleihung im Rahmen der Regierungschefkonferenz der ARGE ALP im aktuellen Vorsitzland Tessin statt. Der erste Preis ist mit 6.000 Euro, der zweite mit 4.000 Euro und der dritte mit 2.000 Euro dotiert. Mehr Infos zum ARGE-ALP-Preis finden sich auf der Website der ARGE ALP unter www.argealp.org
„Der diesjährige ARGE-ALP-Preis hat ein sehr wichtiges Motto: der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Wasser. Dieser ist essentiell für die Umwelt, Wirtschaft und Lebensqualität – in Tirol und im gesamten Alpenraum. Ich gratuliere den Einreichenden, die es in die Tiroler Regionalauswahl geschafft haben. Die drei Projekte zeichnen sich nicht nur durch ihre innovativen Ansätze aus, sondern auch durch ihren Vorbildcharakter für andere Alpenländer“, betont LH Mattle. LHStv Geisler ergänzt: „Der ARGE-ALP-Preis ist eine gute Möglichkeit, um bemerkenswerte Tiroler Projekte vor den Vorhang zu holen, die den nachhaltigen Umgang mit Wasser fördern. Wasser ist Lebensgrundlage und gerade in Tirol auch unverzichtbar, wenn es um saubere Energie und die Energieunabhängigkeit Tirols bis zum Jahr 2050 geht.“
Bewässerung im großen Stil – mit Energiegewinn
Landwirtschaftliche Flächen im Ausmaß von rund 150 Fußballfeldern (107 Hektar) soll die geplante Beregnungsanlage in Prutz künftig versorgen. Die inneralpinen Trockengebiete im Tiroler Oberland sind von zunehmend niedrigen Jahresniederschlägen betroffen. Um die Grünlandwirtschaft, den Acker- und Obstbau erfolgreich weiter betreiben zu können, wurde die Wassergenossenschaft Prutz gegründet. Ihr steht Bernhard Hofer als Obmann vor. Gemeinsam mit der Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) Kaunergrat und der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Landeck entwickelte die Genossenschaft ein Projekt für eine klimawandelangepasste Landwirtschaft. Eine Besonderheit liegt auch in der Kombination mit einem Kleinkraftwerk. So verbraucht die Beregnungsanlage nicht nur keinen Strom, weil sie die natürliche Schwerkraft nutzt, sondern es kann in Zeiten, in denen keine Beregnung erforderlich ist, elektrische Energie aus dem vom Faggenbach abgeleiteten Wasser gewonnen werden. Damit können knapp 200 Durchschnittshaushalte mit Ökostrom versorgt werden. Erste Studien erfolgten bereits 2021, derzeit befindet sich das Projekt im Genehmigungsverfahren. Ende 2027 soll es fertiggestellt sein.
„Drink2Power“: Trinkwasser doppelt nutzen
Zur Trinkwasserversorgung und Stromproduktion soll das neue Trinkwasserkraftwerk in Axams genutzt werden. Diese Doppelnutzung des Wassers bietet sich speziell für den Alpenraum an: In Tirol stammt mehr als 90 Prozent des Trinkwassers aus Quellen, die auf dem Weg zu den Hochbehältern und Wasserhähnen Höhenmeter überwinden müssen. Diese können auch zur Stromproduktion genutzt werden. Die Gemeinde Axams mit Bürgermeister Thomas Suitner nahm das Projekt in Kooperation mit der Energieagentur Tirol und der AEP Planung und Beratung GmbH im Zuge einer Leitungserneuerung im Rahmen des Baus eines Kleinkraftwerks in Angriff. So konnten Synergieeffekte genutzt und die Trinkwasserversorgung der Gemeinde langfristig abgesichert werden. Das geplante Trinkwasserkraftwerk wird aus über 20 Quellen gespeist und produziert vor der Einleitung des Trinkwassers in den Hochbehälter 100 Prozent erneuerbaren und nachhaltigen Strom. Gemeinsam mit dem Kleinwasserkraftwerk sowie einer Photovoltaik-Offensive der Gemeinde soll so Strom für rund 1.500 Axamer Haushalte produziert werden. Der Spatenstich für das Projekt erfolgte Anfang Mai dieses Jahres. Im August soll die Anlage in Betrieb gehen. Mit der Gründung einer Energiegemeinschaft kann der produzierte Strom der Erzeugungsanlagen für die öffentlichen Gebäude, die Axamer Lizum und weitere AbnehmerInnen genutzt werden.
Vom Gletscher bis ins Flussbett: den Wasserkreislauf neu erleben
Zur Sensibilisierung für den Klima- und Umweltschutz, insbesondere in Bezug auf den Wasserkreislauf, will das Projekt der KLAR! Landeck und Umgebung in Kooperation mit dem Talkesselmarketing der Region Landeck beitragen. Beiden Gremien steht Florian Schweiger vor. Geplant ist eine Ausstellung für die lokale Bevölkerung, die den Weg des Wassers darstellt: vom Gletschergipfel, der Parseierspitze auf über 3.000 Metern, bis ins Flussbett des Inn auf 760 Metern Meereshöhe. Ein Team lokaler Film- und Fotoschaffender soll exemplarisch für die Region besondere Themenschwerpunkte herausarbeiten. Dazu zählen etwa der sichtbare Rückgang des Gletschers und das historische Waalsystem. Das entwickelte Projekt will die komplexen Themen des Klima- und Umweltschutzes auf eine lokale Ebene herunterbrechen, um der Bevölkerung so den Handlungsspielraum und -bedarf unmittelbar nahe zu bringen. In Teilen wird das Projekt bereits seit Herbst 2023 umgesetzt.
Internationale Siegerprojekte stehen im Oktober fest
Nach dem Entscheid der internationalen Jury findet am 25. Oktober 2024 die Preisverleihung im Rahmen der Regierungschefkonferenz der ARGE ALP im aktuellen Vorsitzland Tessin statt. Der erste Preis ist mit 6.000 Euro, der zweite mit 4.000 Euro und der dritte mit 2.000 Euro dotiert. Mehr Infos zum ARGE-ALP-Preis finden sich auf der Website der ARGE ALP unter www.argealp.org