Batterien nicht enthalten: Banken verschweigen globales Engagement zur Energiespeicherung
Nicht eine einzige Privatbank hat sich den über 100 Ländern und Organisationen angeschlossen, die diese Selbstverpflichtung unterzeichnet haben. Gleichzeitig haben fast keine Finanzinstitute Ziele für die Energiespeicherung, was darauf hindeutet, dass sie diese entweder nicht auf dem Radar haben oder dass sie bereit sind, diese Verantwortung zu ignorieren.
Im Vorjahr haben sich bei der Klimakonferenz COP28 der Vereinten Nationen über 133 Länder dem Ziel verpflichtet, die globale Kapazität für erneuerbare Energien bis 2030 zu verdreifachen – ein Ziel, das sowohl nach Ansicht der Internationalen Energieagentur (IEA) als auch der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) unerlässlich ist, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen [2]. Eine weitere Analyse der IEA zeigt aber, dass das Erreichen des Ziels davon abhängt, dass im gleichen Zeitraum sowohl die Netze als auch die Energiespeicherung ausgebaut werden [3]. Ohne ausreichende Speicher, wie etwa Batterien, kann das System der erneuerbaren Energien nicht voll durchstarten [4].
Die G7 und G20 haben sich bereits zu einer Versechsfachung der Speicherkapazität verpflichtet, die zur Erreichung des 1.500-GW-Ziels erforderlich ist, und nun schließen sich ihnen die Unterzeichner des COP29 Storage and Grids Pledge an [5]. Doch trotz dieses wachsenden Konsenses über die Bedeutung der Speicherung im zukünftigen System für erneuerbare Energien offenbart eine Überprüfung der Pläne der 60 größten Privatbanken der Welt eine beunruhigende Realität: Nur La Banque Postale und die Royal Bank of Canada schließen die Energiespeicherung ausdrücklich in ein finanzielles Ziel für die Energiewende ein und 52 Banken haben keinerlei finanzielle Ziele für nachhaltige Energie [6].
Brigitte Alarcon, Campaignerin bei Beyond Fossil Fuels: „Private Finanzinstitute spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung aller Teile des Systems für erneuerbare Energien, doch große Banken wie BNP Paribas, ING und Barclays fehlen beim Global Energy Storage and Grids Pledge und die meisten haben keinen Plan, um die Finanzierung der Speicherung sicherzustellen. Das spricht Bände über ihre Gleichgültigkeit gegenüber der Dringlichkeit der Energiewende. Um bis 2035 ein europäisches Stromsystem aufzubauen, das vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wird, müssen die Banken ihre Kräfte mobilisieren und die notwendigen Finanzierungsflüsse für die gesamte Palette nachhaltiger Energietechnologien sicherstellen.“
Rémi Hermant, Policy Analyst für Finanzinstitute bei Reclaim Finance: „Die Verpflichtung der COP29, die Speicherkapazität bis 2030 zu versechsfachen und die globalen Netze zu verbessern, sendet ein klares Signal, dem die Banken folgen müssen. Sie müssen dringend erkennen, dass die Unterstützung der Energiewende mehr bedeutet, als Solarmodule und Windturbinen zu finanzieren. Die Banken müssen einen umfassenden Ansatz zur Finanzierung einer nachhaltigen Stromversorgung verfolgen, der nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Speicher- und Netzinfrastruktur umfasst, und sollten bis 2030 ein Finanzierungsverhältnis von 6:1 zugunsten einer nachhaltigen Stromversorgung gegenüber fossilen Brennstoffen anstreben.“
Elliot Thornton, Research Manager bei ShareAction: „Die Banken müssen ihre Finanzierung von umweltschädlichen fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umstellen, um den Übergang zu Netto-Null-Emissionen zu unterstützen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Der Ausbau erneuerbarer Energien wird jedoch nicht in dem erforderlichen Umfang und Tempo erfolgen, wenn nicht erheblich in Stromnetze und -speicher investiert wird. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Finanzierung dieser Aktivitäten durch die Banken weit unter dem erforderlichen Niveau liegt. Dieses Defizit gefährdet nicht nur ihre Netto-Null-Verpflichtungen, sondern könnte auch die Energiekosten in die Höhe treiben. Die Banken müssen ihren Worten Taten folgen lassen und ihren politischen Einfluss nutzen, um positive Regulierung voranzutreiben und intelligente staatliche Investitionen zu fördern.“
- globalrenewablesalliance.org/news/flexible-energy-transition-gets-boost-as-over-58-nations-back-global-storage-and-grids-targets/
- www.cop28.com/en/global-renewables-and-energy-efficiency-pledge
- www.iea.org/reports/from-taking-stock-to-taking-action/executive-summary
- Recent analysis by ShareAction shows that energy storage, together with grid infrastructure, should make up between 40 and 50 percent of sustainable investment in the power sector. But, in the absence of targeted action, finance from the world’s largest banks continues to fall short. Even in Europe, where the share of renewable energy in the power mix is increasing at pace, major banks allocate three quarters of clean energy finance to electricity generation, leaving just a quarter for grids and storage: shareaction.org/reports/mind-the-strategy-gap
- cop29.az/storage/1135/COP29-Declarations-and-Pledges-Letter.pdf
- Reclaim Finance’s sustainable finance tracker: sustainabilitypolicytracker.org/
- BNP Paribas: While it has set a financial target for fossil fuel alternatives, it explicitly excludes energy storage, omitting a critical component of the energy transition.
ING: The Dutch bank aims to triple its financing for renewable power generation by 2025 but has not included energy storage in its sustainable power targets.
Barclays: Limited reporting on sustainable power financing indicates a lack of transparency in its commitments. - For their financing to credibly support the energy transition, banks need to ensure a 6:1 financing ratio in favour of sustainable power supply over fossil fuels, by 2030. This ratio is aligned with the IEA’s Net Zero Emissions by 2050 (NZE) scenario which gives only a 50% chance of limiting global warming to 1.5°C: beyondfossilfuels.org/wp-content/uploads/2024/02/6-1-ratio.pdf
- BankTrack’s false solutions tracker www.banktrack.org/campaign/banks_and_renewables