Ein Nationalpark und die Umweltbewegung
Hainburg– Vorgestern fand in der KULTURFABRIK in HAINBURG das jährliche Nationalpark–Forum statt. Unter dem etwas flapsigem Motto "15 Jahre Nationalpark Donau–Auen: Alles für die Fisch? – Wie haben sich Lebensräume und Fischbestand der Donau entwickelt ?" wurde in den schönen Festsaal der KULTURFABRIK gebeten. Das Interesse war groß, der Saal bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, das anschließende Buffet erquicklich.
"Die Donau wurde mit der Flussregulierung des 19. Jahrhunderts stark verändert. Viele der damals eingeleiteten Entwicklungen dauern auch heute noch an, daraus resultierende Probleme verschärfen sich laufend. Daneben ist das Ökosystem des Flusses vielen anderen Eingriffen, dem Einbringen neuer Tierarten und den Effekten der Schifffahrt ausgesetzt.
Seit 15 Jahren besteht der Nationalpark Donau–Auen, in dieser Zeit wurden diverse Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Verhältnisse umgesetzt. Wir möchten Bilanz ziehen: Wie entwickelt sich das Ökosystem Donau? Welche Trends sind bei Flussfischen und Flussvögeln festzustellen? Was sind die Perspektiven, wo besteht Handlungsbedarf, wie lauten die Erwartungen? Diese Themen sollen gemeinsam mit Experten behandelt werden. Wir laden Sie ein, sich in einer offenen Diskussion einzubringen!"
Soweit der Einladungstext,der, etwas blauäugig, den bereits seit mehreren Jahren schwelenden Konflikt bezüglich geplanter baulicher Großeingriffe (Flußbauliches Gesamtprojekt kurz FGP der Via Donau) in Hinblick auf angebliche Verbesserung der Schiffbarkeit des Stromes, (bewußt ?) nicht thematisiert. Da die Rede ist von "Perspektiven","Handlungsbedarf" und "Erwartungen" und so massive Eingriffe projektiert sind, scheint es angebrachter, jede Möglichkeit zu nützen, um im konstruktivem Ausstausch Konsens zu finden.
Dazu muss frau/man wissen, dass eine örtliche Bürgerinitiative sich seit geraumer Zeit und mit triftigen Gründen vehement und erfolgreich gegen diese Ausbaupläne der Donau östlich von Wien stemmt, so wie sie derzeit geplant sind.
Die fachlichen Stellungnahmen der Expertenrunde waren erhellend, die Moderation von Manfred Rosenberger umsichtig und sympathisch. Summa summarum gelangt das Podium zu dem Schluß , dass der Status Quo sehr unbefriedigend ist und man sich Besserung von der raschen Umsetzung und Auswertung eines geplanten und nun von Natur– auf Pilotversuch umgenannten Eingriffs bei Hainburg erhofft. Die Bürgerinitiative sieht in so einem Vorgehen aber eher die Eröffnung eines ersten Bauabschnitts zum vorgenannten FGP und lehnt dies konsequenterweise ab.
Es scheint, dass die divergierenden Standpunkte bei weitem noch nicht ausreichend gemeinsam duchrdiskutiert sind und es ist sehr zu hoffen, dass ein Konsens erreicht wird, der vor allem der Donau und ihren Anrainern optimale Lebensräume bringt. Da angeblich eine Menge Geld in die Hand genommen wird für das Projekt, ist es umso wichtiger, dass auf jeder Ebene Transparenz der Entscheidungsfindung und des Einsatzes von öffentlichen Geldmitteln gegeben ist. Sowie die Donau sich nach ca 200 jähriger Regulierung/Verbauung es sich mehr als verdient hat nach modernstem Stand der Technik in den Genuß von sinnvollen Renaturierungsmaßnahmen zu kommen, hat es sich die betroffene Öffentlichkeit und Bürgerschaft verdient in ihren berechtigten Wünschen berücksichtigt zu werden. Immerhin ist der Nationalpark Donauauen ein Kind der legendären Bürgerbewegung gegen den 1984 geplanten Kraftwerksbau in Hainburg.
Sozial gesehen wäre wirklich "alles für die Fisch", um auf die flapsig/rhetorische Formulierung der Einladung zurückzukommen, sollte kein Konsens im Vorgehen zur allgemeinen Zufriedenheit gefunden werden. Die Mentalität des "Drüberfahrens" sollte allmählich ausgedient haben, da sie sich als nachhaltig unbefriedigend herausgestellt hat und dementsprechend sollte sie auf den Schrottplatz der Geschichte.
OEKONEWS nimmt dies zum Anlaß einer Artikelreihe über die Causa und wird demnächst die Thematik für ein interessiertes Publikum vertiefen.
"Die Donau wurde mit der Flussregulierung des 19. Jahrhunderts stark verändert. Viele der damals eingeleiteten Entwicklungen dauern auch heute noch an, daraus resultierende Probleme verschärfen sich laufend. Daneben ist das Ökosystem des Flusses vielen anderen Eingriffen, dem Einbringen neuer Tierarten und den Effekten der Schifffahrt ausgesetzt.
Seit 15 Jahren besteht der Nationalpark Donau–Auen, in dieser Zeit wurden diverse Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Verhältnisse umgesetzt. Wir möchten Bilanz ziehen: Wie entwickelt sich das Ökosystem Donau? Welche Trends sind bei Flussfischen und Flussvögeln festzustellen? Was sind die Perspektiven, wo besteht Handlungsbedarf, wie lauten die Erwartungen? Diese Themen sollen gemeinsam mit Experten behandelt werden. Wir laden Sie ein, sich in einer offenen Diskussion einzubringen!"
Soweit der Einladungstext,der, etwas blauäugig, den bereits seit mehreren Jahren schwelenden Konflikt bezüglich geplanter baulicher Großeingriffe (Flußbauliches Gesamtprojekt kurz FGP der Via Donau) in Hinblick auf angebliche Verbesserung der Schiffbarkeit des Stromes, (bewußt ?) nicht thematisiert. Da die Rede ist von "Perspektiven","Handlungsbedarf" und "Erwartungen" und so massive Eingriffe projektiert sind, scheint es angebrachter, jede Möglichkeit zu nützen, um im konstruktivem Ausstausch Konsens zu finden.
Dazu muss frau/man wissen, dass eine örtliche Bürgerinitiative sich seit geraumer Zeit und mit triftigen Gründen vehement und erfolgreich gegen diese Ausbaupläne der Donau östlich von Wien stemmt, so wie sie derzeit geplant sind.
Die fachlichen Stellungnahmen der Expertenrunde waren erhellend, die Moderation von Manfred Rosenberger umsichtig und sympathisch. Summa summarum gelangt das Podium zu dem Schluß , dass der Status Quo sehr unbefriedigend ist und man sich Besserung von der raschen Umsetzung und Auswertung eines geplanten und nun von Natur– auf Pilotversuch umgenannten Eingriffs bei Hainburg erhofft. Die Bürgerinitiative sieht in so einem Vorgehen aber eher die Eröffnung eines ersten Bauabschnitts zum vorgenannten FGP und lehnt dies konsequenterweise ab.
Es scheint, dass die divergierenden Standpunkte bei weitem noch nicht ausreichend gemeinsam duchrdiskutiert sind und es ist sehr zu hoffen, dass ein Konsens erreicht wird, der vor allem der Donau und ihren Anrainern optimale Lebensräume bringt. Da angeblich eine Menge Geld in die Hand genommen wird für das Projekt, ist es umso wichtiger, dass auf jeder Ebene Transparenz der Entscheidungsfindung und des Einsatzes von öffentlichen Geldmitteln gegeben ist. Sowie die Donau sich nach ca 200 jähriger Regulierung/Verbauung es sich mehr als verdient hat nach modernstem Stand der Technik in den Genuß von sinnvollen Renaturierungsmaßnahmen zu kommen, hat es sich die betroffene Öffentlichkeit und Bürgerschaft verdient in ihren berechtigten Wünschen berücksichtigt zu werden. Immerhin ist der Nationalpark Donauauen ein Kind der legendären Bürgerbewegung gegen den 1984 geplanten Kraftwerksbau in Hainburg.
Sozial gesehen wäre wirklich "alles für die Fisch", um auf die flapsig/rhetorische Formulierung der Einladung zurückzukommen, sollte kein Konsens im Vorgehen zur allgemeinen Zufriedenheit gefunden werden. Die Mentalität des "Drüberfahrens" sollte allmählich ausgedient haben, da sie sich als nachhaltig unbefriedigend herausgestellt hat und dementsprechend sollte sie auf den Schrottplatz der Geschichte.
OEKONEWS nimmt dies zum Anlaß einer Artikelreihe über die Causa und wird demnächst die Thematik für ein interessiertes Publikum vertiefen.