Kleine Gesten, große Wirkung: So leisten die Österreicher:innen ihren Beitrag zum Klimaschutz
Demnach wird besonders in den Bereichen Konsum, Energie, Mobilität sowie im Umgang mit Abfall darauf geachtet, die Umwelt zu schonen. Mit dem Alter der Österreicher:innen steigt auch das Engagement für den Umweltschutz. Höchste Priorität hat die Vermeidung von Abfall: So achten knapp 64 Prozent darauf, nur so viele Lebensmittel zu kaufen, wie sie in ihrem Haushalt benötigen. Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) versucht aktiv, Abfall bestmöglich zu vermeiden. Befragt wurden 1.000 Österreicher:innen zwischen 14 und 75 Jahren.
Österreicher:innen leisten alle ihren ganz persönlichen Beitrag zum Umweltschutz. Bereits beim Kauf von Lebensmitteln steht der Umweltschutz mit auf dem Einkaufszettel. Mehr als ein Drittel (34 Prozent) achtet auf regionale und saisonale Produkte, 15 Prozent kaufen überwiegend Bio-Produkte. Fast ein Viertel (23 Prozent) schaut auf umweltfreundliche Verpackungsmaterialien und 60 Prozent der Österreicher:innen verzichten so oft wie möglich auf Plastiksackerl und tragen ihren Einkauf in wiederverwendbaren Stofftaschen nach Hause. Produkte, die das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) erreicht haben, werden von zwei Drittel (66 Prozent) nicht umgehend entsorgt, sondern auf Geruch, Aussehen und den Geschmack der Lebensmittel geprüft. Im Bereich Energie achten sechs von zehn Befragten darauf, Strom zu sparen, mehr als die Hälfte (51 Prozent) versucht außerdem die Heizung zu regulieren und so den Energieverbrauch zu senken. Beim Transport machen die Österreicher:innen hingegen am wenigsten Abstriche. Nur jeweils knapp ein Viertel der Befragten gibt an, Flüge zu vermeiden (27 Prozent) und im Alltag so oft wie möglich auf das Auto zu verzichten (26 Prozent).
Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB: „Umweltschutz beginnt im Alltag – unter anderem mit richtiger Trennung von Abfällen und Recycling. Damit können wir wertvolle Ressourcen schonen und Rohstoffe sichern. Wenn jede:r seinen persönlichen Beitrag leistet, bewirken wir gemeinsam Großes für den Umweltschutz.“
Frauen sind Vorreiter:innen beim Umweltschutz
Österreichs Frauen sind allgemein achtsamer als Männer in Bezug auf Umweltschutz. Vor allem im Umgang mit Lebensmittel sind sie Vorreiterinnen: So verwenden sieben von zehn der Frauen Lebensmittel noch nach dem MHD (70 vs. 62 Prozent der Männer), und versuchen im Alltag häufiger als Männer, Lebensmittelverschwendung zu minimieren (68 vs. 60 Prozent der Männer). Frauen kaufen auch lieber Second-Hand-Ware ein (23 vs. 12 Prozent der Männer) und verlängern dabei den Lebenszyklus von Textilien, was Ressourcen schont.
Engagement für Umweltschutz nimmt mit dem Alter zu
Mit dem Alter der Befragten steigt grundsätzlich auch das Engagement für Umweltschutz. Große Unterschiede zwischen den Generationen gibt es unter anderem bei dem Bestreben, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: Doppelt so viele Ältere ab 70 Jahren wie Jüngere unter 20 Jahren achten darauf (78 vs. 37 Prozent) und verzichten beim Einkauf außerdem auf Plastiksackerl (74 vs. 33 Prozent). Ähnlich verhält es sich beim Umgang mit Wasser, so geben 31 Prozent der unter 20-jährigen an, Wasser zu sparen, bei Befragten ab 50 Jahren sind es mehr als die Hälfte. Ältere Personen versuchen auch häufiger als jüngere, kaputte oder alte Elektrogeräte zu reparieren, anstatt sie neu zu kaufen (19 Prozent unter 20 vs. 42 Prozent über 70 Jahren). Die junge Generation verzichtet jedoch am ehesten für den Umweltschutz auf Fleisch (13 vs. 6 Prozent der Baby-Boomer).
Studienhighlights auf Bundesländerebene
Zwischen den Bundesländern ergeben sich folgende Unterschiede:
- Tiroler:innen und Vorarlberger:innen sind die Fleißigsten beim Reparieren von alten oder kaputten Elektrogeräten (42 vs. 37 Prozent gesamt).
- In der Steiermark wird am ehesten für den Umweltschutz auf Fleischprodukte verzichtet (11 vs. 9 Prozent gesamt), beim Einkauf wird jedoch am wenigstens auf Verpackungsmaterialien geachtet (18 vs. 23 Prozent gesamt).
- Die Kärntner:innen sind Vorbilder bei der Lebensmittel-Verwertung: Sie achten überdurchschnittlich auf die Reduktion von Lebensmittelverschwendung (73 vs. 64 Prozent gesamt) und werfen Produkte nach dem MHD nicht automatisch weg (73 vs. 66 Prozent gesamt). Außerdem wird in Kärnten am meisten darauf geachtet, Wasser zu sparen (55 vs. 47 Prozent gesamt).
- In Oberösterreich verzichten zwei Drittel auf Plastiksackerl (67 vs. 60 Prozent gesamt), mehr als jede:r zweite versucht, Abfall bestmöglich zu vermeiden (52 vs. 39 Prozent der Wiener:innen).
- Den Salzburger:innen ist umweltfreundlicher Transport am wichtigsten: jeweils 37 Prozent verzichten, wenn möglich, auf Fliegen (vs. 27 Prozent gesamt) und Autofahren (vs. 26 Prozent gesamt). Auch sparen sie am häufigsten Strom (67 vs. 60 Prozent gesamt). Es wird überdurchschnittlich oft darauf geachtet, Bio-Lebensmittel (27 vs. 15 Prozent gesamt) und saisonale/regionale Lebensmittel (47 vs. 34 Prozent gesamt) zu kaufen.
- Im Vergleich wird in Niederösterreich und dem Burgenland am häufigsten Ökostrom bezogen (27 vs. 21 Prozent gesamt) und Elektrogeräte am häufigsten gebraucht gekauft (19 vs. 14 Prozent gesamt). Allerdings verzichtet man in den beiden Bundesländern am wenigsten für den Umweltschutz auf Fleischprodukte (7 vs. 9 Prozent gesamt).
- In Wien verzichten 28 Prozent auf ein eigenes Auto, der österreichische Durchschnitt liegt dabei nur bei 16 Prozent. Leider hinken die Wiener:innen jedoch bei der Vermeidung von Abfall hinterher: Nur knapp vier von zehn Personen versuchen, möglichst wenig Abfall zu erzeugen (39 vs. 48 Prozent gesamt).