Offener Brief der Parents For Future Österreich an die Politik zur Ostumfahrung Wiener Neustadt
Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau Mikl-Leitner,
sehr geehrter Herr Landeshauptfraustellvertreter Landbauer,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Schneeberger!
Mit wachsender Besorgnis verfolgen wir Parents For Future Österreich seit Jahren die Pläne zur Ostumfahrung Wiener Neustadt. Wir sind bestürzt, dass die Baumaschinen aufgefahren sind trotz der Kritik von wissenschaftlicher Seite und trotz des zunehmenden zivilgesellschaftlichen Widerstandes.
Es erscheint uns als Hohn am Leid aller Geschädigten, dass Sie wenige Tage nach einer verheerenden Überschwemmungskatastrophe in Niederösterreich den Grundstein für ein riesiges, teures Straßenprojekt legen und damit für zusätzliche Versiegelung fruchtbarster Ackerböden sorgen und beste Voraussetzungen für weitere Bodenversiegelung durch Betriebsansiedlungen schaffen.
Die Klimakrise und der Verlust der Artenvielfalt erfordern ein Umdenken! Die positiven Umweltverträglichkeitsprüfungen entkräften nicht die wissenschaftlichen Argumente gegen dieses zukunftsfeindliche Projekt:
- Die Bodenversiegelung erhöht Kosten und Schadensausmaß von Überschwemmungen. Versiegelte Flächen verschärfen die Zerstörung durch Starkregenereignisse.
- Versiegelte Flächen heizen sich bei Hitze schnell auf und können kein Wasser für Trockenperioden speichern.
- Lebendiger Humus ist eine der wichtigsten Ressourcen für die Zukunft unserer Kinder. Er speichert neben CO2 viel Wasser. Mit der Versiegelung verlieren wir unwiederbringlich diese wichtigen Ökosystemleistungen.
- Der Verlust von fruchtbarem Ackerland gefährdet zunehmend die Ernährungssicherheit und die Ernährungssouveränität in Österreich. Der Rückgang regionaler Selbstversorgung kann in Krisenzeiten zu fataler Verteuerung führen. Das haben wir doch in den letzten Jahren gelernt. Wo soll die Nahrung unserer Kinder und Enkel wachsen?
- Zudem ist die Enteignung von Landwirt*innen ein besonders eklatantes Signal fehlender Wertschätzung. Viele landwirtschaftliche Betriebe mussten in den letzten Jahren aufgeben.
- Das Projekt bedroht durch den Brückenbau das Natura 2000 Gebiet Fischa Au und damit die Resilienz in der Klimakrise und die Biodiversität.
Neue Straßen bringen mehr motorisierten Individualverkehr, mehr Staus, Luftschadstoffe, Feinstaub, Lärm, CO2-Emissionen und mehr Flächenverbrauch, aber keine Verkehrsentlastung! Im Gegenteil! Neue Straßen ziehen Individualverkehr an und behindern eine sozial gerechte, klimafreundliche Mobilität. Dies ist seit Jahren aus unzähligen Studien bekannt. Öffentliche Gelder dürfen nicht mehr in überholte Verkehrskonzepte gepumpt werden!
Es gibt zeitgemäßere und vor allem zukunftsfähigere Alternativen: Die Verkehrsbelastung der Bevölkerung von Wiener Neustadt ließe sich durch Investitionen in den öffentlichen Verkehr und in die Fahrradinfrastruktur verringern. Auch Tempolimits helfen. Davon profitieren mehr Menschen, wie Studien regelmäßig belegen. Best Practice Beispiele sind u.a. Kopenhagen und Paris. Öffentliche Verkehrsmittel begünstigen insbesondere benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie alte Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen und Kinder.
Stellvertretend für unsere Kinder appellieren wir deshalb dringlich an Ihre Verantwortung zukünftigen Generationen gegenüber. Überdenken Sie angesichts der eskalierenden Klimakrise und des bedrohlichen Verlustes der Artenvielfalt Ihre Entscheidung bezüglich der Ostumfahrung Wiener Neustadt. Entwickeln Sie ein Ausstiegsszenario aus diesem Projekt und zeigen Sie Weitblick zum Vorteil aller.
Handeln Sie jetzt, bevor noch mehr Ackerland zerstört wird! Sie tragen Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder!
gez. Maria Garzana und Judith Brocza
für Parents For Future Österreich
Weil wir unsere Kinder lieben!
sehr geehrter Herr Landeshauptfraustellvertreter Landbauer,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Schneeberger!
Mit wachsender Besorgnis verfolgen wir Parents For Future Österreich seit Jahren die Pläne zur Ostumfahrung Wiener Neustadt. Wir sind bestürzt, dass die Baumaschinen aufgefahren sind trotz der Kritik von wissenschaftlicher Seite und trotz des zunehmenden zivilgesellschaftlichen Widerstandes.
Es erscheint uns als Hohn am Leid aller Geschädigten, dass Sie wenige Tage nach einer verheerenden Überschwemmungskatastrophe in Niederösterreich den Grundstein für ein riesiges, teures Straßenprojekt legen und damit für zusätzliche Versiegelung fruchtbarster Ackerböden sorgen und beste Voraussetzungen für weitere Bodenversiegelung durch Betriebsansiedlungen schaffen.
Die Klimakrise und der Verlust der Artenvielfalt erfordern ein Umdenken! Die positiven Umweltverträglichkeitsprüfungen entkräften nicht die wissenschaftlichen Argumente gegen dieses zukunftsfeindliche Projekt:
- Die Bodenversiegelung erhöht Kosten und Schadensausmaß von Überschwemmungen. Versiegelte Flächen verschärfen die Zerstörung durch Starkregenereignisse.
- Versiegelte Flächen heizen sich bei Hitze schnell auf und können kein Wasser für Trockenperioden speichern.
- Lebendiger Humus ist eine der wichtigsten Ressourcen für die Zukunft unserer Kinder. Er speichert neben CO2 viel Wasser. Mit der Versiegelung verlieren wir unwiederbringlich diese wichtigen Ökosystemleistungen.
- Der Verlust von fruchtbarem Ackerland gefährdet zunehmend die Ernährungssicherheit und die Ernährungssouveränität in Österreich. Der Rückgang regionaler Selbstversorgung kann in Krisenzeiten zu fataler Verteuerung führen. Das haben wir doch in den letzten Jahren gelernt. Wo soll die Nahrung unserer Kinder und Enkel wachsen?
- Zudem ist die Enteignung von Landwirt*innen ein besonders eklatantes Signal fehlender Wertschätzung. Viele landwirtschaftliche Betriebe mussten in den letzten Jahren aufgeben.
- Das Projekt bedroht durch den Brückenbau das Natura 2000 Gebiet Fischa Au und damit die Resilienz in der Klimakrise und die Biodiversität.
Neue Straßen bringen mehr motorisierten Individualverkehr, mehr Staus, Luftschadstoffe, Feinstaub, Lärm, CO2-Emissionen und mehr Flächenverbrauch, aber keine Verkehrsentlastung! Im Gegenteil! Neue Straßen ziehen Individualverkehr an und behindern eine sozial gerechte, klimafreundliche Mobilität. Dies ist seit Jahren aus unzähligen Studien bekannt. Öffentliche Gelder dürfen nicht mehr in überholte Verkehrskonzepte gepumpt werden!
Es gibt zeitgemäßere und vor allem zukunftsfähigere Alternativen: Die Verkehrsbelastung der Bevölkerung von Wiener Neustadt ließe sich durch Investitionen in den öffentlichen Verkehr und in die Fahrradinfrastruktur verringern. Auch Tempolimits helfen. Davon profitieren mehr Menschen, wie Studien regelmäßig belegen. Best Practice Beispiele sind u.a. Kopenhagen und Paris. Öffentliche Verkehrsmittel begünstigen insbesondere benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie alte Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen und Kinder.
Stellvertretend für unsere Kinder appellieren wir deshalb dringlich an Ihre Verantwortung zukünftigen Generationen gegenüber. Überdenken Sie angesichts der eskalierenden Klimakrise und des bedrohlichen Verlustes der Artenvielfalt Ihre Entscheidung bezüglich der Ostumfahrung Wiener Neustadt. Entwickeln Sie ein Ausstiegsszenario aus diesem Projekt und zeigen Sie Weitblick zum Vorteil aller.
Handeln Sie jetzt, bevor noch mehr Ackerland zerstört wird! Sie tragen Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder!
gez. Maria Garzana und Judith Brocza
für Parents For Future Österreich
Weil wir unsere Kinder lieben!