Temelin–Ausbaupläne zerbröseln immer mehr an der Realität
Wien – Diese Woche beriet die tschechische Regierung den neuen Zeitplan für den Ausbau des AKW Temelin um zwei weitere Blöcke. Bei der Planung der nächsten Schritte zur Auswahl eines AKW–Typs sowie eines AKW–Erbauers kamen nun auch die außenpolitischen Auswirkungen der Ablehnung eines Anbieters deutlich zur Sprache. „Denn durch den Neubau von Atomkraftwerken wird die Abhängigkeit von Technologie– und Energieimporten – nicht wie von der Atomlobby versprochen sinken –, sondern ganz im Gegenteil noch steigen. Tschechien würde sich bei der Wahl des russischen Anbieters endgültig von den russischen Technologie– und Brennelementelieferungen abhängig machen„, kommentiert Reinhard Uhrig, Atomkraftexperte von GLOBAL 2000, die wirtschaftlichen und außenpolitischen Bedenken der Tschechischen Regierung. „Hinter den drei Atomkraft–Multis, die sich am Bieterverfahren beteiligen, stehen jeweils mächtige staatliche Interessen: im Falle von Westinghouse die der USA, bei Areva die von Frankreich und bei Atomstroyexport die von Russland„, so Uhrig. Im Herbst 2010 zog der zweidrittel–staatliche tschechische Energiekonzern CEZ daher bereits die vorläufige Notbremse für den Ausbau des AKW: Premierminister Petr Nečas nannte Ende Oktober „Risiken der Sicherheit sowie ökonomische und außenpolitische Risiken„ als Grund.
Regierungspapier distanziert sich von Nuklearpropaganda
Das Regierungspapier für die Errichtung von Temelin hat die übliche Nuklearpropaganda verlassen und hält kurz fest: „Es gibt in Europa keine nukleare Renaissance. Während die Atombefürworter gerne von einer nuklearen Renaissance sprechen, findet in Europa keine statt, denn es sind nur zwei Reaktoren in Bau.„ Denn auch die Wirtschaftlichkeit der Atomkraft ist fragwürdig: Ein neues Atomkraftwerk kostet derzeit im Schnitt € 3500 pro installiertem Kilowatt Leistung – Windparks lassen sich bereits wesentlich günstiger errichten. „Noch bevor also ein Großteil der externen Kosten für Infrastruktur, Versicherung, Rückbau und Lagerung des Atommülls auf die Allgemeinheit abgewälzt wird, rechnen sich Atomkraft–Neubauten nicht. Wenn man noch die konstante, krebserregende Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten, die Gefahr von Unfällen – wie vor 25 Jahren in Tschernobyl – sowie die völlig ungelöste Endlagerfrage für den Atommüll betrachtet, gibt es nur eine sinnvolle Antwort: den Ausbau abblasen„, schlussfolgert Uhrig. Das geschieht tatsächlich auch bei einer zunehmenden Anzahl von AKW–Projekten in Europa: Bereits letztes Jahr stieg die CEZ in Rumänien aus dem Cernavoda–Projekt aus, zwei weitere Investoren und der deutsche Multi RWE zogen sich im Jänner zurück. In Bulgarien stieg RWE bereits 2009 aus dem Belene–Projekt aus, die Investorensuche zieht sich so in die Länge, dass sogar der russische Technologielieferant Atomstroyexport mit einem Aus des Projekts rechnet. „Die sogenannte ‚Renaissance‚ der Atomenergie wäre also eine teure Rückkehr ins ‚Energiealtertum‚ ohne Fortschritt„, so Uhrig.
Regierungspapier distanziert sich von Nuklearpropaganda
Das Regierungspapier für die Errichtung von Temelin hat die übliche Nuklearpropaganda verlassen und hält kurz fest: „Es gibt in Europa keine nukleare Renaissance. Während die Atombefürworter gerne von einer nuklearen Renaissance sprechen, findet in Europa keine statt, denn es sind nur zwei Reaktoren in Bau.„ Denn auch die Wirtschaftlichkeit der Atomkraft ist fragwürdig: Ein neues Atomkraftwerk kostet derzeit im Schnitt € 3500 pro installiertem Kilowatt Leistung – Windparks lassen sich bereits wesentlich günstiger errichten. „Noch bevor also ein Großteil der externen Kosten für Infrastruktur, Versicherung, Rückbau und Lagerung des Atommülls auf die Allgemeinheit abgewälzt wird, rechnen sich Atomkraft–Neubauten nicht. Wenn man noch die konstante, krebserregende Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten, die Gefahr von Unfällen – wie vor 25 Jahren in Tschernobyl – sowie die völlig ungelöste Endlagerfrage für den Atommüll betrachtet, gibt es nur eine sinnvolle Antwort: den Ausbau abblasen„, schlussfolgert Uhrig. Das geschieht tatsächlich auch bei einer zunehmenden Anzahl von AKW–Projekten in Europa: Bereits letztes Jahr stieg die CEZ in Rumänien aus dem Cernavoda–Projekt aus, zwei weitere Investoren und der deutsche Multi RWE zogen sich im Jänner zurück. In Bulgarien stieg RWE bereits 2009 aus dem Belene–Projekt aus, die Investorensuche zieht sich so in die Länge, dass sogar der russische Technologielieferant Atomstroyexport mit einem Aus des Projekts rechnet. „Die sogenannte ‚Renaissance‚ der Atomenergie wäre also eine teure Rückkehr ins ‚Energiealtertum‚ ohne Fortschritt„, so Uhrig.