Welchen ökologischen Fußabdruck hat Ihr Investment?
Doch was klingt nur „green„ und wo ist tatsächlich nachhaltige Geldanlage möglich bzw. wie kann man es überprüfen?
„Nachhaltige Geldanlage ist der Überbegriff für Gelder, die nach sozial–ethischen und nach ökologischen Kriterien angelegt werden„, erklärt Stefan Weinberger, Ausschussmitglied der steirischen Finanzdienstleister und Fachberater für nachhaltiges Investment in Graz. Das Interesse der Anleger in diese Richtung ist für ihn spürbar: „Der Trend hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Wenn man das Thema bei Anlegern anspricht, rennt man offene Türen ein.„
Insgesamt wächst das Thema nachhaltige Geldanlage zwar, aber es ist trotzdem noch immer ein Nischenthema: Das Gesamtvolumen der nachhaltigen Geldanlagen in Österreich liegt laut letztgültigen Zahlen des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) bei 10,7 Milliarden Euro und hat sich in den letzten Jahren deutlich vergrößert.
„Nachhaltige Geldanlage ist der Überbegriff für Gelder, die nach sozial–ethischen und nach ökologischen Kriterien angelegt werden„, erklärt Stefan Weinberger, Ausschussmitglied der steirischen Finanzdienstleister und Fachberater für nachhaltiges Investment in Graz. Das Interesse der Anleger in diese Richtung ist für ihn spürbar: „Der Trend hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Wenn man das Thema bei Anlegern anspricht, rennt man offene Türen ein.„
Insgesamt wächst das Thema nachhaltige Geldanlage zwar, aber es ist trotzdem noch immer ein Nischenthema: Das Gesamtvolumen der nachhaltigen Geldanlagen in Österreich liegt laut letztgültigen Zahlen des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) bei 10,7 Milliarden Euro und hat sich in den letzten Jahren deutlich vergrößert.
Was gilt als nachhaltig? Die „Nachhaltigkeit„ nicht immer klar definiert. Für nahezu 100 Prozent der nachhaltigen Fonds und Mandate werden laut Studie des FNG Aussch
Die Möglichkeiten zur nachhaltigen Geldanlage sind groß, allerdings ist die „Nachhaltigkeit„ nicht immer klar definiert.
Für nahezu 100 Prozent der nachhaltigen Fonds und Mandate werden laut Studie des FNG Ausschlusskriterien angewandt. Die Top 10: Waffen, Kernenergie, Pornografie, Menschenrechtsverletzungen, Tabak, Gentechnik, Arbeitsrechtverletzungen, Tierversuche, Korruption und Bestechung, Glücksspiel. Die beliebtesten Anlageklassen sind übrigens Unternehmens– und Staatsanleihen.
„Ausschlusskriterien alleine reichen aber nicht aus„, so Weinberger. Ein sehr guter Anhaltspunkt sei das Österreichische Umweltzeichen, das im Finanzbereich ethisch orientierte Projekte und Unternehmen, die Gewinne durch nachhaltige Investitionen erzielen, zertifiziert.
Außerdem werden unterschiedliche „Nachhaltigkeitsratings„ erstellt; dabei gilt es allerdings darauf zu achten, welchen man wirklich uneingeschränkt Glauben schenken darf. Weinberger empfiehlt, hier unbedingt auf die Beratung durch einen Experten zu setzen.
Ein Trend?
Nachhaltige Investments bahnen sich ihren Weg in die Mitte des Marktes: Zwar sind sie mit einem Anteil von 6,3 Prozent keineswegs als „Mainstream„ zu bezeichnen, doch „zeichnet sich ein Trend weg vom Nischenprodukt hin zu einer verstärkt nachgefragten Anlageform ab„, erklärt Hannes Dolzer, österreichweiter Fachverbands– und steirischer Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister.
Welchen ökologischen Fußabdruck hat ein Investment?
Unter dem ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter den heutigen Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie benötigt werden, aber z. B. auch zur Entsorgung von Müll.
Auch der CO2–Fußabdruck des Aktienportfolios ist mittlerweile Thema: Der Klimawandel rückt in Zusammenhang mit Fonds in den Fokus. Dienstleister bieten teilweise Daten zum CO2–Fußabdruck von Finanzprodukten an. Dabei wird die Treibhausgasintensität auf Basis der Unternehmen berechnet, in die der Fonds investiert und entsprechend der jeweiligen Marktkapitalisierung und Portfolio–Zusammensetzung gewichtet. Meist wird der Fußabdruck in jährlich emittierten Tonnen an CO2–Äquivalenten angegeben.
„In der Finanzwelt geht es derzeit stark in diese Richtung – dieser Fußabdruck wird wohl eines der größten Themen in der Branche, weil er relativ leicht ermittelt werden kann. Teilweise heften sich Unternehmen ja auch schon die Senkung ihres ökologischen Fußabdrucks auf ihre Fahnen. Und auch eine gesetzliche Vorgabe in diese Richtung, dass bestimmte Investoren den Fußabdruck ihrer Investments berücksichtigen müssen, ist denkbar„, meint Stefan Weinberger.
Trend zu E–Mobility?
E–Mobility ist für die Anleger derzeit noch nicht das große Thema, sagt Weinberger. Er rechnet aber damit, dass es bald Fonds zu diesem Thema geben wird. „Das ist sicher gerade ein Modethema. Aber hier ist Vorsicht geboten – die Frage ist, wer damit das Geld verdienen wird? Wie bei allen revolutionären Umwälzungen ist das Risiko sehr groß. Man kann in die richtigen Unternehmen investieren, aber es wird auch viele geben, die dabei pleitegehen.„
Greenwashing als Gefahr für Anleger?
Greenwashing bedeutet, sich in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches Image zu verleihen, ohne dass es dafür tatsächlich eine Grundlage gibt. Sich nur auf das Image eines Unternehmens zu verlassen, ist für eine stichhaltige nachhaltige Anlagestrategie also zu wenig. Vorsicht geboten ist bei Begriffen wie Umwelt– oder Ökofonds. Der Begriff suggeriert Umweltschutz, jedoch unterscheidet man laut Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hier zwischen Umwelttechnikfonds und Nachhaltigkeitsthemenfonds. Erstere investieren in Technologieunternehmen, aber nur bei Nachhaltigkeitsthemenfonds werden auch soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt.
Klar ist auf jeden Fall, dass es gilt, genau hinzuschauen und auch zu hinterfragen – einfach wie beim Einkauf, wo man mit ein bisschen Hausverstand auch schnell erkennen kann, dass das Super–Billigangebot kaum Bio–Qualität haben kann.
Autorin: Cornelia Kröpfl, BA
Für nahezu 100 Prozent der nachhaltigen Fonds und Mandate werden laut Studie des FNG Ausschlusskriterien angewandt. Die Top 10: Waffen, Kernenergie, Pornografie, Menschenrechtsverletzungen, Tabak, Gentechnik, Arbeitsrechtverletzungen, Tierversuche, Korruption und Bestechung, Glücksspiel. Die beliebtesten Anlageklassen sind übrigens Unternehmens– und Staatsanleihen.
„Ausschlusskriterien alleine reichen aber nicht aus„, so Weinberger. Ein sehr guter Anhaltspunkt sei das Österreichische Umweltzeichen, das im Finanzbereich ethisch orientierte Projekte und Unternehmen, die Gewinne durch nachhaltige Investitionen erzielen, zertifiziert.
Außerdem werden unterschiedliche „Nachhaltigkeitsratings„ erstellt; dabei gilt es allerdings darauf zu achten, welchen man wirklich uneingeschränkt Glauben schenken darf. Weinberger empfiehlt, hier unbedingt auf die Beratung durch einen Experten zu setzen.
Ein Trend?
Nachhaltige Investments bahnen sich ihren Weg in die Mitte des Marktes: Zwar sind sie mit einem Anteil von 6,3 Prozent keineswegs als „Mainstream„ zu bezeichnen, doch „zeichnet sich ein Trend weg vom Nischenprodukt hin zu einer verstärkt nachgefragten Anlageform ab„, erklärt Hannes Dolzer, österreichweiter Fachverbands– und steirischer Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister.
Welchen ökologischen Fußabdruck hat ein Investment?
Unter dem ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter den heutigen Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie benötigt werden, aber z. B. auch zur Entsorgung von Müll.
Auch der CO2–Fußabdruck des Aktienportfolios ist mittlerweile Thema: Der Klimawandel rückt in Zusammenhang mit Fonds in den Fokus. Dienstleister bieten teilweise Daten zum CO2–Fußabdruck von Finanzprodukten an. Dabei wird die Treibhausgasintensität auf Basis der Unternehmen berechnet, in die der Fonds investiert und entsprechend der jeweiligen Marktkapitalisierung und Portfolio–Zusammensetzung gewichtet. Meist wird der Fußabdruck in jährlich emittierten Tonnen an CO2–Äquivalenten angegeben.
„In der Finanzwelt geht es derzeit stark in diese Richtung – dieser Fußabdruck wird wohl eines der größten Themen in der Branche, weil er relativ leicht ermittelt werden kann. Teilweise heften sich Unternehmen ja auch schon die Senkung ihres ökologischen Fußabdrucks auf ihre Fahnen. Und auch eine gesetzliche Vorgabe in diese Richtung, dass bestimmte Investoren den Fußabdruck ihrer Investments berücksichtigen müssen, ist denkbar„, meint Stefan Weinberger.
Trend zu E–Mobility?
E–Mobility ist für die Anleger derzeit noch nicht das große Thema, sagt Weinberger. Er rechnet aber damit, dass es bald Fonds zu diesem Thema geben wird. „Das ist sicher gerade ein Modethema. Aber hier ist Vorsicht geboten – die Frage ist, wer damit das Geld verdienen wird? Wie bei allen revolutionären Umwälzungen ist das Risiko sehr groß. Man kann in die richtigen Unternehmen investieren, aber es wird auch viele geben, die dabei pleitegehen.„
Greenwashing als Gefahr für Anleger?
Greenwashing bedeutet, sich in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches Image zu verleihen, ohne dass es dafür tatsächlich eine Grundlage gibt. Sich nur auf das Image eines Unternehmens zu verlassen, ist für eine stichhaltige nachhaltige Anlagestrategie also zu wenig. Vorsicht geboten ist bei Begriffen wie Umwelt– oder Ökofonds. Der Begriff suggeriert Umweltschutz, jedoch unterscheidet man laut Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hier zwischen Umwelttechnikfonds und Nachhaltigkeitsthemenfonds. Erstere investieren in Technologieunternehmen, aber nur bei Nachhaltigkeitsthemenfonds werden auch soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt.
Klar ist auf jeden Fall, dass es gilt, genau hinzuschauen und auch zu hinterfragen – einfach wie beim Einkauf, wo man mit ein bisschen Hausverstand auch schnell erkennen kann, dass das Super–Billigangebot kaum Bio–Qualität haben kann.
Autorin: Cornelia Kröpfl, BA