Weltnaturkonferenz: WWF ortet großen Nachholbedarf bei österreichischer Biodiversitätsstrategie
Wien/Cali - Am 21. Oktober startet die 16. UN-Weltnaturkonferenz (CBD COP16) in Cali, Kolumbien. Zu diesem Anlass fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine Nachschärfung der nationalen Biodiversitätsstrategie: “Österreich hat sich durch die Unterzeichnung des Weltnaturabkommens dazu verpflichtet, eine nationale Strategie gegen den fatalen Verlust der biologischen Vielfalt auszuarbeiten. Die derzeit skizzierten Maßnahmen reichen dafür aber bei weitem nicht aus”, kritisiert WWF-Biodiversitätssprecher Joschka Brangs, der ab 25. Oktober selbst an der COP16 teilnehmen wird. Der WWF fordert daher von der künftigen Bundesregierung einen konkreten Aktionsplan zur Erreichung der gesteckten Ziele, inklusive klarer zeitlicher Vorgaben, gesicherter Finanzierung und eindeutiger Zuständigkeiten. “Österreich kann von einer ambitionierten Umsetzung der Biodiversitätsstrategie massiv profitieren, denn intakte Ökosysteme erhöhen die Krisensicherheit des Landes und zahlen sich auch volkswirtschaftlich aus”, erklärt Joschka Brangs.
Österreichweit herrscht großer Handlungsbedarf. Derzeit sind über 80 Prozent der FFH-geschützten Arten und Lebensraumtypen in keinem günstigen Erhaltungszustand und nur noch 14 Prozent der Flüsse sind ökologisch intakt. Gleichzeitig sind 90 Prozent der ursprünglichen Moorflächen zerstört. “Der Aktionsplan muss daher einen speziellen Fokus auf die Renaturierung beeinträchtigter Ökosysteme legen, insbesondere von Wäldern, Mooren, Flüssen und anderen Feuchtgebieten”, erklärt Joschka Brangs vom WWF. Ein wichtiges Instrument dafür ist die kürzlich in Kraft getretene EU-Renaturierungsverordnung, die umfangreiche Wiederherstellungs-Maßnahmen in der EU vorsieht. “Die Verordnung gibt bereits die rechtlichen Rahmenbedingungen vor, mit denen sich auch die globalen Vorgaben erfüllen lassen”, sagt Brangs. Zudem braucht es einen Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für den Flächenverbrauch. Darüber hinaus müssen das Schutzgebietsmanagement verbessert und die Schutzgebiete auf 30 Prozent der Landesfläche ausgeweitet werden - wobei ein Drittel davon unter strengen Schutz gestellt werden muss. Um die Finanzierung dieser Maßnahmen sicherzustellen, muss Österreich den nationalen Biodiversitätsfonds auf eine Milliarde Euro aufstocken.
Österreichweit herrscht großer Handlungsbedarf. Derzeit sind über 80 Prozent der FFH-geschützten Arten und Lebensraumtypen in keinem günstigen Erhaltungszustand und nur noch 14 Prozent der Flüsse sind ökologisch intakt. Gleichzeitig sind 90 Prozent der ursprünglichen Moorflächen zerstört. “Der Aktionsplan muss daher einen speziellen Fokus auf die Renaturierung beeinträchtigter Ökosysteme legen, insbesondere von Wäldern, Mooren, Flüssen und anderen Feuchtgebieten”, erklärt Joschka Brangs vom WWF. Ein wichtiges Instrument dafür ist die kürzlich in Kraft getretene EU-Renaturierungsverordnung, die umfangreiche Wiederherstellungs-Maßnahmen in der EU vorsieht. “Die Verordnung gibt bereits die rechtlichen Rahmenbedingungen vor, mit denen sich auch die globalen Vorgaben erfüllen lassen”, sagt Brangs. Zudem braucht es einen Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für den Flächenverbrauch. Darüber hinaus müssen das Schutzgebietsmanagement verbessert und die Schutzgebiete auf 30 Prozent der Landesfläche ausgeweitet werden - wobei ein Drittel davon unter strengen Schutz gestellt werden muss. Um die Finanzierung dieser Maßnahmen sicherzustellen, muss Österreich den nationalen Biodiversitätsfonds auf eine Milliarde Euro aufstocken.
Globaler Artenrückgang
Hintergrund für die Weltnaturkonferenz ist die weltweit in besorgniserregendem Tempo sinkende Biodiversität. So zeigt beispielsweise der neue “Living Planet Report” des WWF, dass die global untersuchten Bestände von Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Fischen seit 1970 um 73 Prozent zurückgegangen sind. “Das ist ein Alarmsignal für den dramatischen Zustand der Natur - und damit unserer Lebensgrundlagen”, warnt Joschka Brangs. “Denn die Ernährungssicherheit und die Gesundheit von Milliarden Menschen hängt unmittelbar von intakten Ökosystemen ab. Verschwinden sie, droht auch uns Menschen eine lebensbedrohliche Krise.”