"Wir haben es satt!": Gemeinsam für eine neue Agrar– und Ernährungspolitik
Wien – Gemeinsam für eine neue Agrar– und Ernährungspolitik das forderte heute ein Zusammenschluss aus bäuerlichen Verbänden, Umweltschutz– und Entwicklungsorganisationen sowie sozialen Bewegungen in einer gemeinsamen Pressekonferenz.
"Die Agrarindustrie in Europa verursacht Dioxinskandale, Gentechnik im Essen und Tierleid in Megaställen. Sie verschärft Hungerkrisen, den Klimawandel und das Höfesterben. Eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der EU steht an und auch in der österreichischen Agrarpolitik müssen die Weichen völlig neu gestellt werden. Deshalb rufen wir den agrarpolitischen Frühling aus", erklärten die Mitglieder der Plattform "Wir haben es satt!".
Im Rahmen der Pressekonferenz skizzierten die Organisationen die Herausforderungen, vor denen eine zukunftsfähige Landwirtschaft steht. Sie forderten Minister Berlakovich auf, endlich über den Reformprozess zu informieren und – wie es die EU vorschreibt – die Stakeholder in den Prozess einzubeziehen:
Thomas Waitz (Grüne Bäuerinnen und Bauern): "Österreich darf nicht zum Bremser der europäischen Agrarreform werden. Das Duo Fekter/Faymann gefährdet mit seinen Bestrebungen zur Kürzung des EU–Budgets die Finanzierung des Umwelt– und Bergbauernprogramms. Und Landwirtschaftsminister Berlakovich blockiert mit seinem Widerstand gegen das Greening die Ökologisierung der Landwirtschaft in ganz Europa."
Marianne Helm (UBV NÖ) " Wir wollen uns mit möglichst vielen Organisationen, die ähnliche Ziele haben, zusammentun – damit unsere Bauernhöfe eine Zukunft haben."
Irmi Salzer (ÖBV – Via Campesina): "Um alle Menschen in Europa mit guten und fair produzierten Lebensmitteln versorgen zu können, brauchen wir mehr und nicht weniger Bauern und Bäuerinnen. Wir brauchen Ernährungssouveränität in Europa – jetzt!"
Dagmar Urban (Greenpeace): "Gentechnik–freie Futtermittel sind ein unverzichtbarer Bestandteil der dringend notwendigen Ökologisierung der Agrarpolitik. Deshalb muss sich Umweltminister Berlakovich endlich für Gentechnik–freie Tierfütterung einsetzen, insbesondere bei der Schweinefleisch–Produktion besteht hier großer Handlungsbedarf"
Alexandra Strickner (Attac Österreich): "Wir haben es satt, dass die Interessen der exportorientierten Lebensmittelindustrie in Europa die europäische Agrar– und Lebensmittelpolitik bestimmt. Diese will immer billigere Rohstoffe um weiterhin außerhalb der EU exportieren zu können. Wir wollen eine Agrar– und Lebensmittelpolitik, die ökologisch produziertes Essen für alle Menschen in Europa sicherstellt und auch Spekulation mit Lebensmitteln verbietet. Dafür braucht es entsprechende Spielregeln, die die Macht von Supermärkten und Lebensmittelkonzernen verringern."
Heidemarie Porstner (GLOBAL 2000): "Klasse statt Masse, das ist der einzige Weg, wie wir aus den verschiedenen Dilemmata der aktuellen Agrarpolitik herauskommen. Wir fordern Minister Berlakovich auf: Fördern Sie eine Landwirtschaft, die für Tiere, Menschen und Böden nachhaltig ist und unsere Gesundheit und die Umwelt nicht schädigt."
Gertrude Klaffenböck (FIAN): "Wir haben es satt, dass weder in der österreichischen Politik noch in der EU Agrar–, Klima– und Handelspolitik Menschenrechte, wie das Recht sich zu ernähren, ernst genommen werden. Eine Klimapolitik, die auf Beimischungsziele von Agrotreibstoffen setzt und dazu führt, dass Landraub, Vertreibungen und Hunger in vielen Ländern des Südens vorangetrieben werden, ist inakzeptabel. Solche Beispiele gibt es jedoch viele. Es ist also höchste Zeit, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten ihre Pflichten auch gegenüber Menschen in anderen Ländern wahrnehmen: Ihre Politik muss menschenrechtlichen Prüfverfahren standhalten, darf keinen Schaden anrichten und muss involvierte AkteurInnen zur Rechenschaft ziehen."
Erna Feldhofer (IG Milch): "Wir haben es satt, dass die Agrarpolitik, die uns alle betrifft, im verschlossenen Kämmerlein gemacht wird! Wir haben es satt, dass Rahmenbedingungen, die uns massiv belasten, für uns beschlossen werden! Wir haben es satt, dass wir durch politische Willkür dem so offensichtlich nicht "freien"
Markt ausgeliefert werden! Deshalb wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen."
Schon in Deutschland brachte die Initiative "Wir haben es satt" zahlreiche KonsumentInnen, Umwelt– und TierschützerInnen, ImkerInnen, entwicklungspolitische Gruppen, Bäuerinnen und Bauern gemeinsam für eine neue Landwirtschaftpolitik auf die Straße. In Berlin protestierten Ende Jänner dieses Jahres rund 23.000 Menschen für eine nachhaltige menschen– und tierfreundliche Landwirtschaft. "Jetzt erreicht der Protest Österreich und er wird sich auf ganz Europa ausweiten!", zeigten sich die InitiatorInnen überzeugt.
Initiiert wurde die Plattform "Wir haben es satt!" von den Organisationen Grüne Bäuerinnen und Bauern, ÖBV – Via Campesina, UBV, IG Milch, Attac, GLOBAL2000, Greenpeace und FIAN.
Die Forderungen sowie eine Liste der UnterstützerInnen finden Sie unter:www.wirhabenessattaustria.wordpress.com und auf Facebook unter: www.facebook.com/WirHabenEsSattAustria.
"Die Agrarindustrie in Europa verursacht Dioxinskandale, Gentechnik im Essen und Tierleid in Megaställen. Sie verschärft Hungerkrisen, den Klimawandel und das Höfesterben. Eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der EU steht an und auch in der österreichischen Agrarpolitik müssen die Weichen völlig neu gestellt werden. Deshalb rufen wir den agrarpolitischen Frühling aus", erklärten die Mitglieder der Plattform "Wir haben es satt!".
Im Rahmen der Pressekonferenz skizzierten die Organisationen die Herausforderungen, vor denen eine zukunftsfähige Landwirtschaft steht. Sie forderten Minister Berlakovich auf, endlich über den Reformprozess zu informieren und – wie es die EU vorschreibt – die Stakeholder in den Prozess einzubeziehen:
Thomas Waitz (Grüne Bäuerinnen und Bauern): "Österreich darf nicht zum Bremser der europäischen Agrarreform werden. Das Duo Fekter/Faymann gefährdet mit seinen Bestrebungen zur Kürzung des EU–Budgets die Finanzierung des Umwelt– und Bergbauernprogramms. Und Landwirtschaftsminister Berlakovich blockiert mit seinem Widerstand gegen das Greening die Ökologisierung der Landwirtschaft in ganz Europa."
Marianne Helm (UBV NÖ) " Wir wollen uns mit möglichst vielen Organisationen, die ähnliche Ziele haben, zusammentun – damit unsere Bauernhöfe eine Zukunft haben."
Irmi Salzer (ÖBV – Via Campesina): "Um alle Menschen in Europa mit guten und fair produzierten Lebensmitteln versorgen zu können, brauchen wir mehr und nicht weniger Bauern und Bäuerinnen. Wir brauchen Ernährungssouveränität in Europa – jetzt!"
Dagmar Urban (Greenpeace): "Gentechnik–freie Futtermittel sind ein unverzichtbarer Bestandteil der dringend notwendigen Ökologisierung der Agrarpolitik. Deshalb muss sich Umweltminister Berlakovich endlich für Gentechnik–freie Tierfütterung einsetzen, insbesondere bei der Schweinefleisch–Produktion besteht hier großer Handlungsbedarf"
Alexandra Strickner (Attac Österreich): "Wir haben es satt, dass die Interessen der exportorientierten Lebensmittelindustrie in Europa die europäische Agrar– und Lebensmittelpolitik bestimmt. Diese will immer billigere Rohstoffe um weiterhin außerhalb der EU exportieren zu können. Wir wollen eine Agrar– und Lebensmittelpolitik, die ökologisch produziertes Essen für alle Menschen in Europa sicherstellt und auch Spekulation mit Lebensmitteln verbietet. Dafür braucht es entsprechende Spielregeln, die die Macht von Supermärkten und Lebensmittelkonzernen verringern."
Heidemarie Porstner (GLOBAL 2000): "Klasse statt Masse, das ist der einzige Weg, wie wir aus den verschiedenen Dilemmata der aktuellen Agrarpolitik herauskommen. Wir fordern Minister Berlakovich auf: Fördern Sie eine Landwirtschaft, die für Tiere, Menschen und Böden nachhaltig ist und unsere Gesundheit und die Umwelt nicht schädigt."
Gertrude Klaffenböck (FIAN): "Wir haben es satt, dass weder in der österreichischen Politik noch in der EU Agrar–, Klima– und Handelspolitik Menschenrechte, wie das Recht sich zu ernähren, ernst genommen werden. Eine Klimapolitik, die auf Beimischungsziele von Agrotreibstoffen setzt und dazu führt, dass Landraub, Vertreibungen und Hunger in vielen Ländern des Südens vorangetrieben werden, ist inakzeptabel. Solche Beispiele gibt es jedoch viele. Es ist also höchste Zeit, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten ihre Pflichten auch gegenüber Menschen in anderen Ländern wahrnehmen: Ihre Politik muss menschenrechtlichen Prüfverfahren standhalten, darf keinen Schaden anrichten und muss involvierte AkteurInnen zur Rechenschaft ziehen."
Erna Feldhofer (IG Milch): "Wir haben es satt, dass die Agrarpolitik, die uns alle betrifft, im verschlossenen Kämmerlein gemacht wird! Wir haben es satt, dass Rahmenbedingungen, die uns massiv belasten, für uns beschlossen werden! Wir haben es satt, dass wir durch politische Willkür dem so offensichtlich nicht "freien"
Markt ausgeliefert werden! Deshalb wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen."
Schon in Deutschland brachte die Initiative "Wir haben es satt" zahlreiche KonsumentInnen, Umwelt– und TierschützerInnen, ImkerInnen, entwicklungspolitische Gruppen, Bäuerinnen und Bauern gemeinsam für eine neue Landwirtschaftpolitik auf die Straße. In Berlin protestierten Ende Jänner dieses Jahres rund 23.000 Menschen für eine nachhaltige menschen– und tierfreundliche Landwirtschaft. "Jetzt erreicht der Protest Österreich und er wird sich auf ganz Europa ausweiten!", zeigten sich die InitiatorInnen überzeugt.
Initiiert wurde die Plattform "Wir haben es satt!" von den Organisationen Grüne Bäuerinnen und Bauern, ÖBV – Via Campesina, UBV, IG Milch, Attac, GLOBAL2000, Greenpeace und FIAN.
Die Forderungen sowie eine Liste der UnterstützerInnen finden Sie unter:www.wirhabenessattaustria.wordpress.com und auf Facebook unter: www.facebook.com/WirHabenEsSattAustria.